Vereinsgeschichte

Die Geschichte des Imkervereins Sigmaringen e.V. beginnt am 25.03.1890. Damals fand im Gasthaus „Krone“ in Krauchenwies eine öffentliche Imker-Versammlung statt, bei der es neben Vorträgen über die Bedeutung der Bienenzucht auch zur Gründung des Vereins kam. Zu dieser Veranstaltung erschienen damals 300 Personen, 66 von ihnen unterzeichneten auch gleich ihren Beitritt zum neu gegründeten Verein, der damals noch den Namen „Imkerverein des Hohenzollern ´schen Oberlandes“ führte. Das Vereinsgebiet erstreckt sich von Straßberg im Norden durch das Schmeiental über den Raum Sigmaringen bis zum südlichsten hohenzollerischen Zipfel in Hohenfels/Kalkofen. Diese große räumliche Ausdehnung hatte Nachteile, denn es mussten oft neben den satzungsgemäßen Versammlungen weitere, abwechselnd im nördlichen bzw. südlichen Bereich, abgehalten werden, da es vielen Imkern aufgrund der damaligen Verkehrsverhältnisse nicht möglich war, an den Versammlungen teilzunehmen.

Zur Jahrhundertwende gehörten schon 130 Mitglieder zum Verein und die Mitgliederzahlen stiegen stetig weiter. Aufgrund der politischen Umwälzung im Jahr 1933 wurde der Verein in die Ortsfachgruppe Hohenzollerisches Oberland umbenannt. Im Jahr 1937 wurde Lehrer Widemann aus Laiz zum Vorsitzenden des Imkervereins. Er sorgte dafür, dass in der Imkerei auch Weiterbildung stattfand.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges war es dann nicht mehr möglich, jährlich zwei Versammlungen abzuhalten. Sämtliches benötigte Material für die Imkerei (wie Mittelwände, Tabak, Baumaterial für Bienenstände usw.) konnte nur noch über den Verein beschafft werden, wodurch die Mitgliederzahlen in die Höhe schossen. 1942 wurde der Höchststand mit 364 Mitgliedern und ca. 4500 Bienenvölkern erreicht. Allein in der Stadt Sigmaringen (ohne Laiz) waren 32 Imker mit 284 Völkern vertreten.

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands im Jahr 1945 wurden zunächst alle Vereine aufgelöst. Ab 1946 durften wieder Imkervereine gegründet und Versammlungen abgehalten werden, in den Vorständen durften aber keine ehemaligen Mitglieder der NSDAP vertreten sein. In unserem Verein wollte niemand die Führung übernehmen, weshalb Lehrer Widemann, der offiziell nicht mehr Vorstand sein durfte, auf eigene Verantwortung ein Rundschreiben an die Vertrauensmänner und Imker schickte, um den Verein wieder aufzubauen. Die meisten Mitglieder meldeten sich auch wieder.

Auf Anordnung des Generalinspekteurs waren dann aber die größten Ortsfachgruppen in etwa 100 Mitglieder zählende Ortsimkerschaften aufzuteilen, weshalb die Bezirksimkervereine Sigmaringen, Ostrach und Wald gebildet wurden. Anfang gehörten zum Verein nun noch 150 Mitglieder, die Zahl ging aber nach der Währungsreform 1948 stetig zurück.

Lehrer Widemann behielt den Vorsitz, den niemand anders übernehmen wollte, bis zum Jahr 1949 und wurde dann von Oberlehrer Ronge aus Inzigkofen abgelöst, der den Verein bis 1964 führte. Sein Nachfolger, Oberlehrer Schmid aus Laiz, musste bereits ein Jahr später die Nachfolge wegen einer Erkrankung aufgeben. Ab 1965 übernahm dann Edmund Hartmann aus Frohnstetten den Vorsitz. Er führte wieder eine vollständige Vorstandschaft ein, nachdem seien Vorgänger den Verein allein mit einem Kassier geführt hatten. Alle vier Jahre wurden nun wieder Wahlen abgehalten.

Im Jahre 1984 wurde eine neue Satzung beschlossen und der Verein beim Amtsgericht Sigmaringen als „Bezirksimkerverein Sigmaringen e.V.“ eingetragen.

1990 wurde mit einem Festgottesdienst und einer anschließenden Feier in der Stadthalle Sigmaringen das 100-jährige Jubiläum begangen.

Ab 1997 übernahm Margot Hagg den Vorsitz des Vereines und gab ihn schließlich im Jahr 2013 an unseren heutigen Vorsitzenden, Manuel Heid aus Bingen ab.

Zum Verein zählen heute 87 Mitglieder, die insgesamt circa 600 Bienenvölker betreuen.